Podcasts sind „In“ und Podcasts kann man beim Rasenmähen hören oder auf dem Weg zur Arbeit. Macht so ein Podcast eigentlich auch für Vereine Sinn und wie geht das mit einem eigenen Vereinspodcast? Das klären wir in diesem Artikel und schauen einmal was es alles braucht zum Podcasten im Verein. Was sind die ersten Schritte und woran musst Du denken auf Deinem Weg zum eigenen Vereinspodcast? Welche Inhalte bieten sich an und wie kann der Zuhörer von all dem profitieren?
Vielleicht hörst Du selbst ja gerne Podcast? Oder viele der Vereinsmitglieder? Und wenn ihr jetzt ein etwas größerer Verein seid oder ein Verband, macht es vielleicht Sinn mit einem eigenen Podcast an den Start zu gehen. Und was der Bundesliga-Club kann, könnt ihr auch! Wie das geht, liest Du jetzt hier. Podcast-Inhalt kann Neues aus dem Verein oder Verband, Berichterstattung oder auch Interviews sein. Aber beginnen wir am Anfang.
Was ist ein Podcast?
Wikipedia schreibt dazu: „Ein Podcast ist eine Serie von meist abonnierbaren Mediendateien (Audio oder Video) im Internet. Das englische Kofferwort „podcast“ setzt sich zusammen aus „pod“ („Kapsel“, „Hülse“) in der Bezeichnung für den tragbaren Audioplayer iPod, auf dem das Medium zum ersten Mal breite Verwendung fand, sowie der Bezeichnung Broadcast („Sendung“). Um 2016 wurden Podcasts vor allem über Smartphones gehört. Durch die wachsende Verbreitung von Smartphones und den Erfolg einzelner Podcasts […] sind Podcasts von Jahr zu Jahr populärer geworden. Ein einzelner Podcast besteht aus einer Serie (Episoden) von Medienbeiträgen (beispielsweise Interviews, Meldungen, Mitschnitte von Radiosendungen, Musiksendungen usw.), die über einen RSS-Feed automatisch bezogen werden können.“
Und abonnieren kannst Du den Podcast natürlich auch, so dass Du ihn auch auf dem Handy mit Deiner favorisierten Podcast-App (z. B. Podcast-Addict für Android) ganz unkompliziert beim Rasenmähen, Spaziergang, Sport oder auf der Fahrt zur Arbeit hören kannst.
Bei iTunes (Apple Podcasts) findest Du beispielsweise den Vereinsmeier-Podcast über diesen Link. Übrigens wäre eine 5 Sterne Bewertung von Dir super hilfreich. Es kostet Dich nicht viel Zeit und hilft mir den Podcast weiter voran zu bringen und ihn auch für andere erreichbar zu machen. Danke schön 🙂
Aber auch auf YouTube, Deezer, Amazon Music und Spotify kannst Du diesen und andere Podcast abonnieren. Wie beim Vereinsmeier-Podcast kann man Podcast-Episoden auch über Webseiten in einem Webplayer an dem Computer, Tablet oder Notebook hören. Schaue es Dir gerne beim Vereinsmeier-Podcast auf der zugehörigen Webseite an.
Der Vorteil für Eure Vereinsmitglieder und auch für Interessierte liegt natürlich darin, dass sie über den Podcast Neues aus und über Euren Verein erfahren. Ihr setzt den Verein und die darin wirkenden Aktiven ins richtige Licht, bindet Mitglieder, Fans und Interessierte und dokumentiert natürlich auch etwas für die Vereinsgeschichte.
Was benötigst Du zur Erstellung einer Podcast-Folge?
Um einen Podcast aufzunehmen, benötigst Du ein Schnittprogramm und ein Mikrofon. Als Mikrofon verwende ich beispielsweise das Rode NT-USB, wo nebst dem Kondensatormikrofon ein Tischstativ und ein Popschutz bereits enthalten ist. Mittels USB-Anschluss kann das leicht an Dein Notebook angeschlossen werden. Einen Kopfhörer kann man dann auch mit dem Mikrofon verbinden. So kannst Du einigermaßen Studioqualität erreichen und hast schon mal ein Setup für den Sprecher.
Grundsätzlich geht natürlich aber auch ein Headset, das aus einem Kopfhörer und Mikrofon in einem besteht. Gute Qualität zahlt sich hier aber aus und es klingt in den Podcast-Episoden einfach besser. Bei Interviews kann man Lavalier-Mikrofone verwenden, die am Hemdkragen angesteckt werden oder auch Tischmikrofone, die in einem Konferenzraum zentral zwischen den Sprechern gestellt werden und rundum den Raum aufnehmen (der Klang ist dann aber auch eher räumlich). Solltest Du so ein richtiges Sprechermikrofon verwenden und es direkt vor Deinem Gesicht platzieren wollen, gibt es dafür auch entsprechende Gelenkarme zur Mikrofonhalterung, die an dem Schreibtisch befestigt werden können und damit dann natürlich voll beweglich sind.
Apropos, bei Ferninterviews oder in Corona-Zeiten kannst Du auch Zencastr kostenlos als Plattform im Internet zur Aufnahme von Interviews nutzen. Hier gehen beide Gesprächspartner (oder auch mehr) per Browser online zu Zencastr und nehmen dort das Gespräch auf. Dann benötigt der Gesprächspartner ebenfalls lediglich ein Headset mit integriertem Mikrofon. Die aufgenommen Interviewspuren bekommst Du dann downloadbar als MP3’s bereitgestellt.
Schnittsoftware oder wie Du eine Podcast-Episode zusammenfügst?
Entweder hast Du wie beschrieben schon die MP3-Dateien aus den Interviews (beispielsweise per Zencastr) oder Du nimmst Deine Stimme direkt schon mit dem Schnittprogramm auf. Mit einem solchen Programm hast Du die Möglichkeit die Tonspuren für Deinen Podcast passend zusammenzusetzen, einen Vor- oder Abspann anzufügen oder auch direkt die Tonspur in diesem Programm aufzunehmen. Im weiteren kannst Du das dann alles mit dieser Software bearbeiten, Versprecher korrigieren oder rausschneiden und auch diverse Effekte einsetzen. Am Ende exportierst Du das Ergebnis als MP3 um die fertige Podcast-Datei hörbar bereitzustellen.
Ich selbst nutze im Windows-Umfeld die kostenlose Software Audacity um den Podcast zusammenzusetzen und zu bearbeiten. Auf der Webseite von Audacity kannst Du das Programm kostenlos runterladen und hast somit dann Dein kleines Tonstudio für zuhause. Professionelles Aufnehmen und Editieren ist damit kein Problem. Im Apple-Umfeld ist dagegen GarageBand für iOS sehr beliebt.
Wie wird der Podcast für die Zuhörer digital bereitgestellt?
Ähnlich wie für eine Webseite auch benötigt Dein Verein für den Podcast dann eine Hosting-Plattform. Dort werden die Podcast-Episoden hochgeladen und weltweit digital bereitgestellt. iTunes und aber auch YouTube, Deezer, Amazon Music und Spotify holen sich die Episoden von dort. Zumeist stellen diese Podcast-Hoster auch einen Webplayer bereit, der in Webseiten integrierbar ist um die Folgen dann direkt über die Vereinswebseite zu hören.
Mein Favorit unter den Podcast-Hostern ist Podigee. Dort kann Dein Verein seinen Podcast hosten lassen, Episoden einstellen, Shownotes hinzufügen, einen Webplayer integrieren und alle Podcast-Folgen an andere Plattformen „verteilen“ lassen. Die vorgestellte Software war bislang kostenlos und an dieser Stelle fallen dann die einzigen Kosten an (im Basic-Paket bei Podigee sind das 12 Euro pro Monat). Neben den schon angesprochenen Leistungen sind da dann auch Statistiken und eine finale automatisierte qualitätssichernde Bearbeitung (Audio-Encoding) der Episoden enthalten.
Auf der Hosting-Plattform fügst Du dann auch die Shownotes bei. Das ist der zugehörige Text zu jeder Podcast-Episode. Dieser enthält die Beschreibung sowie weitere wichtige Hinweise und ggf. auch Links und dergleichen und somit alles was Du der Zuhörerin/dem Zuhörer an Extrainformationen mitliefern möchtest. Übrigens sind Podcast-Episoden auch direkt bei Podigee hörbar mittels dem mitgelieferten Webplayer.
Was braucht es noch für den Podcast?
Nach dem Veröffentlichen der Episode solltest Du natürlich noch kräftig die Werbetrommel rühren für den Podcast und auch die einzelnen Episoden. Mach das in Deinem Verein bekannt und teile die Episoden in den sozialen Medien. Es gibt im Internet auch Podcast-Verzeichnisse, wo Euer Vereinspodcast dann auch gelistet sein sollte.
Wer Podcast-Folgen auf seinem Smartphone hören will kann sich hierzu eine passende App besorgen. Ich nutze hier zum Beispiel die App Podcast-Addict für Android. So bekommst Du neue Folgen Deines und auch Deiner Lieblingspodcast automatisch auf das Handy geladen (im WLAN) und kannst sie dann auf dem Weg zur Arbeit, beim Rasenmähen oder auch beim Sport ohne aktive Internetverbindung hören.
Apropos, bitte denke an das Thema Urheberrechte. Alles was in einem Podcast nicht von Dir stammt kann bezüglich der Urheberrechte kritisch sein. Titelmelodien kann man preiswert einkaufen (PremiumBeat), denn bei Musik musst Du unbedingt drauf achten dass Du die auch nutzen darfst!
Übrigens kannst Du Dich auch über einen Podcast zum Thema Podcast erstellen weiterbilden, denn Gordon Schönwälder betreibt schon seit Jahren den Podcast „Podcast Helden„. Hier erfährst Du alles rund ums Podcasting von der Produktion bis hin zum Marketing.
Und wenn Du ein paar Inspirationen zum Thema Vereinspodcast haben möchtest, schaue doch mal bei den großen vorbei und mache Dir ein Bild. Wie wäre es mit dem Borussia Dortmund Podcast, Schalker Visionen oder dem VfL Gummersbach Podcast? Beim Vereinsmeier-Podcast bist Du natürlich auch herzlich willkommen. Und wenn Dein Verein bereits einen eigenen Vereinspodcast betreibt, poste den Link doch gerne unter diesem Artikel in einem Kommentar. Und wenn ihr ein Verband seid dann natürlich ebenso. Vielen Dank.
Wie immer zum Schluss nun noch ein paar Buchempfehlungen.
Du bist der Meinung, dass Deine Stimme gehört werden sollte? Du hast schon seit längerem den Wunsch, über ein gewisses Thema vor Publikum zu sprechen? Du hast von Podcasts gehört, weißt aber nicht, wo Du anfangen sollen? Podcasts werden in der heutigen Zeit immer beliebter. Viele sprechen schon für tausende von Zuhörern über Ihre Lieblingsthemen oder sogar über Ihre eigene Marke. Das Buch „Podcast-Launch: Podcast-Technologie für Anfänger – Erfahren Sie, wie Sie Ihren ersten erfolgreichen Podcast erstellen und ausbauen können“ zeigt Dir, was ein Podcast eigentlich ist und wie Du Deinen eigenen aufbauen und richtig in die Online-Welt setzen kannst. Neben den vielen Tipps, um den erfolgreichen Podcast zu starten, bekommst Du auch Hilfe bei der Auswahl von dem richtigen Equipment und Software.
Das Buch „Podcasting!: Alles, was Sie für Ihren erfolgreichen Podcast brauchen. Inkl. Praxistipps und Interviews“ hilft Dir, die ersten Hürden zu meistern. Randvoll mit Tipps zum passenden Equipment, zur Aufnahme und Schnitt, zu Veröffentlichung und Vermarktung bietet das Buch Hilfe bei allen Podcasting-Themen. Von der Idee bis zur ersten Sendung lernst Du alles, was wichtig ist, inkl. rechtlichen Aspekten, die Du beachten solltest. Erfahrungsberichte von »alten Hasen« aus der Podcasting-Szene werden Dich inspirieren und vor Anfängerfehlern bewahren. Das zweifarbige Layout erleichtert das Zurechtfinden, Produktabbildungen helfen beim Einkauf und wichtige Hinweise sind in farbigen Infokästen hinterlegt. Das perfekte Buch für alle, die erfolgreich podcasten wollen.
Podcasts sind beliebter denn je, immer mehr Hörer nutzen die kostenlosen Inhalte aus aller Welt. Die Themen und Ziele der Podcasts sind dabei breit gefächert: Unterhaltung, Lifestyle, Ausbildung, Marketing u.v.m. Brigitte Hagedorn beginnt in „Podcasting: Konzept | Produktion | Vermarktung“ mit den wichtigen Überlegungen zu Konzept und Inhalt für Deinen eigenen Podcast. Danach geht es an die Produktion: Welche Technik muss vorhanden sein und wie wird sie optimal eingesetzt? Wie spreche ich richtig und wie erreiche ich meine Hörer am besten? Die Autorin zeigt zusätzlich, wie Dir das kostenlose Programm Audacity® bei der Bearbeitung Deiner Aufnahme hilft. Außerdem erläutert sie, wie und wo Podcasts veröffentlicht werden können, und geht auf die rechtlichen Probleme ein. Sie erklärt ausführlich, wie ein Podcast möglichst viele Hörer erreicht und Abonnenten gewinnt. Tipps und Tricks u.a. zum zeitsparenden Podcasten sowie ein Ausblick in die Zukunft des Podcastings runden dieses Praxisbuch perfekt ab.
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Sehr informativer Beitrag, vielen Dank
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