Besondere Würdigung: Der Ehrenamtspass

ehrenamtspassUnter „Ehrenamt“ ist die kontinuierliche Arbeit im Vorstand oder als Übungsleiter in einem Verein ohne feste Bezahlung zu verstehen. Doch wie kann eine Anerkennung für die geleistete Arbeit erfolgen? Der Ehrenamtspass ist eine Möglichkeit. Wie diese funktioniert, erläutert dieser Beitrag.

In Deutschland gehen Millionen Bürger einer ehrenamtlichen Tätigkeit nach. Und viele Hilfestellungen, Vereine und Organisationen würde es ohne diese Ehrenamtlichen nicht geben. Eine entsprechende Würdigung fällt nicht immer leicht. Doch der Ehrenamtspass kann zu dieser Würdigung beitragen.

Die Ehrenamtspass-Idee wurde seit der Jahrtausendwende verfolgt. Unser Vereinsmeier-Autor Manfred Theilen hat bereits viele Jahre maßgeblich dafür geworben und somit für eine Umsetzung in seiner Heimatstadt Delmenhorst und anderen Orte gesorgt. Zu dem hat er seine Informationen für diesen Vereinsmeier-Artikel beigesteuert.

Der Ehrenamtspass würdigt das Ehrenamt in besonderem Maße

Unter „Ehrenamt“ ist die kontinuierliche Arbeit in einem Verein zu verstehen, die ohne feste Bezahlung honoriert wird. Als „kontinuierliche Arbeit“ ist zum Beispiel die Arbeit im Vorstand oder aber auch die Arbeit als Übungsleiter zu sehen. Damit können durchaus noch weitere Kriterien verbunden sein (Tätigkeit länger als 1 Jahr, mindestens 50 Stunden im Verein tätig, keine Entschädigung von mehr als 50 Euro pro Monat, usw.). Dieser Personenkreis soll durch den Ehrenamtspass eine besondere Würdigung erfahren. Der Pass soll diese ehrenamtliche Tätigkeit zum Einen besonders bestätigen, gleichzeitig aber auch eine Dokumentation bzw. ein Nachweis über den großen Einsatz des Ehrenamtlichen sein. Durch den Pass wird diese Arbeit auch sichtbar.

Weiterhin ist auch denkbar, dass gerade das ehrenamtliche Engagement von Schülern in einer Anlage zum Zeugnis positiv vermerkt wird. Dies kann ein besonderer Ansporn sein, da eine Erwähnung von ehrenamtlichen Arbeiten auch eine positive Auswirkung bei Bewerbungen haben kann.

"Es gibt so viele Dinge, die man nicht mit Geld bezahlt, wohl aber mit einem Lächeln, einer Aufmerksamkeit, einem Danke."
Léon-Joseph Kardinal Suenens

Wer kommt für den Ehrenamtspass in Frage?

Der Pass ist gedacht für Mitglieder von Vereinen und Verbänden. Dies können Organisationen aus den Bereichen Sport, Kirche, Kultur, Natur, Umwelt und Soziales sein. Aber auch Personen die sich im alltäglichen Leben besonders engagieren. Die Arbeit im Ehrenamt muss ausschließlich dem Wohle der Allgemeinheit und deren Nutzen gewidmet sein. Es darf damit keinerlei gewerblicher Zweck verbunden sein.

Vergünstigungen durch den Ehrenamtspass

Der Ehrenamtspass kann für den Inhaber bzw. die Inhaberin einige Vergünstigungen bei öffentlichen Einrichtungen oder Unternehmen (die mit dem jeweiligen örtlichen Pass eine Partnerschaft eingegangen sind) zur Folge haben. Denkbar sind hier Bäder, die Gemeindebibliothek, Veranstaltungen oder VHS-Kurse. Häufig wurden in Gesprächen mit anderen Organisationen weitergehende Ermäßigungen erreicht. Die lokale Wirtschaft kann hier ebenfalls eingebunden sein, um das Ganze vor Ort zu einer runden Sache zu machen.

Laufzeiten und Beantragung des Ehrenamtspasses

Ehrenamtspässe werden üblicherweise über die Vereine beantragt und haben eine Laufzeit von 2 Jahren. Dies soll aktuellen Änderungen in den Vereinsstrukturen Rechnung tragen.

"Ohne die vielen Frauen und Männer, die in Deutschland ein Ehrenamt ausüben ... wäre unser Land um vieles ärmer und unser Gemeinwesen so nicht denkbar."
Helmut Kohl

Form des Ehrenamtspasses

Der Ehrenamtspass hat die Form einer Scheckkarte oder einer Visitenkarte und wird von der Gemeinde bzw. der Stadt ausgegeben. So passt er, wie die EC-Karte, in jedes Portemonnaie. Die Ehrenamtlichen können die Karte so leicht bei sich führen, um dann entsprechende Vergünstigungen damit in Anspruch zu nehmen. Ein Foto ist bei der kombinierten Nutzung mit einem Personalausweis oder Reisepass nicht notwendig.

Ehrenamtspass
Würdigung des Ehrenamtes mit dem Ehrenamtspass

Wie kann Dein Verein vom Ehrenamtspass profitieren?

Da gibt es im Wesentlichen 2 Möglichkeiten. Die erste davon ist, dass es in Deiner Stadt bzw. Deiner Region bereits einen Ehrenamtspass gibt. Das ist von großem Vorteil, denn dann musst Du nur schauen, dass Du mit Deinem Verein und Euren Ehrenamtlichen auch daran teilnehmt. Weitere Informationen findest Du dann bei Deiner Stadt oder Deiner Gemeinde. Dort erfährst Du dann wie Du Eure Ehrenamtlichen dort melden kannst, damit sie ihren Pass erhalten und davon profitieren können.

Dies ist zum Beispiel in Delmenhorst, Oldenburg, Nordhorn, Olsberg, Suhl, Leipzig, Potsdam, Dillingen, Aachen, Dresden und vielen anderen Orten der Fall.

In Aachen gibt es beispielsweise von der Stadt ein richtiges Serviceportal dafür. Den Link findet ihr hier.

Sollte es bei Euch noch keinen Ehrenamtspass geben, könnt ihr natürlich diese Idee in Eurer kommunalen Verwaltung platzieren und um eine Umsetzung dieses Konzeptes bitten. Hand in Hand mit einigen Kommunalpolitikern und engagierten Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern kann man dies bewältigen. So schafft auch ihr diese Möglichkeit für Euren Verein und den Vereinen der Nachbarschaft.

FreiwilligenmanagementWer noch mehr über Freiwilligenmanagement mit praxisnahen Methoden und Instrumenten lesen möchte, dem sei das Buch „Praxishandbuch Freiwilligenmanagement“ von Carola und Oliver Reifenhäuser empfohlen. Sie schreiben darüber wie dieser Managementansatz in Vereinen und Organisationen umgesetzt werden kann.

Psychologie der FreiwilligenarbeitEinen tiefen Einblick dazu gibt auch das Buch „Psychologie der Freiwilligenarbeit: Motivation, Gestaltung und Organisation“ von Theo Wehner und Stefan Güntert. Dieses Buch liefert psychologische Grundlagen, Praxisbeispiele und konkrete Ideen für ein besseres Verständnis und die konkrete Umsetzung von Freiwilligenarbeit.


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