Im Verein sind viele wichtige Positionen mit ehrenamtlich Tätigen besetzt. Der Verein und das Vereinsleben profitieren im großen Maße vom Einsatz dieser Mitglieder. Doch was steckt hinter dem Ehrenamt und welche Vorzüge bietet es den Ehrenamtlich tätigen? Dieser Artikel erläutert wie beide Seiten davon profitieren.
Ehrenamt, Freiwilligentätigkeit oder auch bürgerschaftliches Engagement wird im allgemeinen als altruistisches Handeln verstanden. Dieses üblicherweise in einer öffentlichen Position, die häufig durch eine Wahl (beispielsweise in eine Position im Vereinsvorstand) legitimiert ist. Dabei hilft dies den Nutznießern, wie aber auch den Helfern selbst. Die Tätigkeit kann je nach Funktion und Engagement regelmäßig, wie aber auch sporadisch erfolgen.
In Deutschland gibt es über 20 Millionen ehrenamtlich Tätige – deren Arbeit für das Allgemeinwohl in Vereinen, Katastrophenschutz, Kommunalpolitik und vielen anderen Bereichen nicht zu unterschätzen ist. Es engagiert sich so also jeder dritte deutsche Erwachsene. Viele Bereiche des öffentlichen und sozialen Lebens würden ohne sie gar nicht existieren. Diese Arbeit wäre mit Geld so kaum zu bezahlen. Und auch für den Aufbau und Erfolg Deines Vereins spielt diese Arbeit eine wichtige Rolle.
Bei Stellengesuchen und Bewerbungen war die Ausübung eines Ehrenamtes früher gerne gesehen, weil es soziale Kompetenz signalisiert. In der heutigen Arbeitswelt ist es manchmal eher unerwünscht, da der Mitarbeiter seine Arbeitszeit und Arbeitskraft vernachlässigen könnte. Wie man sich denken kann ist es alles in allem daher auch nicht immer einfach, geeignete Personen für eine ehrenamtliche Arbeit zu gewinnen. Es ist nicht einfach, aber wichtig.
"Zweifle nie daran, das eine kleine Gruppe engagierter Menschen die Welt verändern kann. Tatsächlich sind das die einzigen, die das je getan haben." Margaret Mead
Die Vorzüge ehrenamtlicher Arbeit für Deinen Verein
Im Vereinsleben gibt es viele Aufgaben. Von den Vorstandspositionen des geschäftsführenden Vorstands, des erweiterten Vorstandes bis hin zu Kassenprüfern, Betreuern, Trainern, Platzwarten und vielen anderen notwendigen Aufgaben in Deinem Verein. Der Verein profitiert von dieser Hilfe durch die Ehrenamtlichen. Und das ganze ohne Geldeinsatz. Denn in den meisten gerade kleineren Vereinen sind die finanziellen Mittel in der Regel knapp.
Ehrenamtliche Mitglieder in offiziellen Funktionen für den Verein identifizieren sich häufig ganz besonders mit ‚ihrem‘ Verein und bringen Ideen ein und den Verein damit natürlich auch voran. Weiterhin integrieren die Ehrenamtlichen natürlich ihr Umfeld in den Verein. Familie, Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunde. Viele Mitglieder kommen über diesen Weg in den Verein oder zu Vereinsveranstaltungen.
Darüber hinaus geben die Ehrenamtlichen Helfer und Mitglieder dem Club häufig ebenfalls die Möglichkeit, bestimmte notwendige Arbeiten an Plätzen und Vereinsheimen durch sie mit ihrem Know How erledigen zu lassen. Dies spart dem Verein Geld und stiftet der Allgemeinheit Nutzen. Sie leisten Arbeit, vermitteln, betreuen und organisieren. Dazu kommt noch, das freiwillig Tätige Mitglieder auch zu mehr Geldspenden neigen.
Wie profitieren die Ehrenamtlichen davon?
Das Ehrenamt ist weit verbreitet und eine alltägliche Form von prosozialem Handeln. Doch inwieweit haben die Ehrenamtlichen selbst etwas davon:
Ein Ehrenamt kann die Hoffnung geben, durch die eigene damit verbundenen Verantwortung, Änderungen herbeizuführen (beispielsweise in der Politik).
Das Ehrenamt kann den persönlichen Erlebnisbereich erweitern. In dem der Tätige selbst den Verein nutzt oder von dessen Veranstaltungen und Vorzügen profitiert.
Die freiwillige Arbeit kann zur Verbesserung des Selbstwertgefühles führen und zu persönlichem Wachstum beitragen.
"Tun Sie gelegentlich etwas, womit Sie weniger oder gar nichts verdienen. Es zahlt sich aus." Oliver Hassenkamp
Gleichzeitig kann es zum Abbau eigener Probleme oder Schuldgefühle führen.
Es können bei diesem Dienst wichtige Kontakte entstehen und aber auch die persönlichen Fähigkeiten erweitert werden, so dass durchaus auch beruflich profitiert wird.
Die Tätigkeit im Verein ermöglicht es Kontakte zu Mitmenschen zu knüpfen und die soziale Bindung zu verbessern.
Durch die ehrenamtliche Arbeit kann man sich selbst ausprobieren und neue Lern- und Selbsterfahrungen sammeln.
Im Ehrenamt kann man dazu noch Möglichkeiten haben, die einen der eigene Beruf vielleicht nicht bietet.
Man kann mit dem Ehrenamt soziale Verantwortung übernehmen und zu einer Sache beitragen, die einem selbst wichtig ist.
Es bietet einem die Möglichkeit zur gesellschaftlichen Mitgestaltung und dazu kann es natürlich auch noch eine Menge Spaß bringen. Und gerade der letzte Punkt ist natürlich wichtig.
Dies sind nun eine ganze Reihe wichtiger menschlicher Aspekte und positiven Punkte mit denen der Verein für ehrenamtliche Arbeit werben kann. Darüber hinaus sollen diese wertvolle Arbeit natürlich langfristig erhalten bleiben und den Ehrenamtlichen auch Spaß machen. Was kann der Verein hier tun?
"Es gibt nichts Gutes, außer: Man tu es." Erich Kästner
Wie kann die Zufriedenheit der Ehrenamtlichen gesteigert werden?
Untersuchungen zeigen das bestimmte Tätigkeitsmerkmale Einfluss auf die Zufriedenheit haben. Dazu gehören Autonomie, positive Rückmeldung und auch eine Bedeutsamkeit der Aufgabe. Dieses verringert Fluktuation. Mangelhafte Rahmenbedingungen in der Führung, der Organisation und des Teams führen dagegen zur Beendigung von freiwilligem Engagement. Hier hat Dein Verein also gute Rahmenbedingungen zu schaffen.
In Summe ist das Ehrenamt also tatsächlich ehrenwert und wertet sozial auf. Statt monetären Gegenwert gibt es soziale Anerkennung. Grund genug also dafür zu werben und es in Deinem Verein zu nutzen und vor allem zu pflegen. Dein Verein und die Ehrenamtlichen profitieren davon.
Einen tiefen Einblick dazu gibt das Buch „Psychologie der Freiwilligenarbeit: Motivation, Gestaltung und Organisation“ von Theo Wehner und Stefan Güntert. Dieses Buch liefert psychologische Grundlagen, Praxisbeispiele und konkrete Ideen für ein besseres Verständnis und die konkrete Umsetzung von Freiwilligenarbeit.
Eine Lektüre darüber hinaus ist das Buch „Helden gesucht: Projektmanagement im Ehrenamt“ von Michael Wurster, Maria Prinzessin von Sachsen-Altenburg und Werner Tiki. In Helden gesucht zeigen die beiden Autoren, mit welchen Methoden man Projekte im Ehrenamt erfolgreich leitet und wie gewöhnliche Menschen dazu in der Lage sein können, Außergewöhnliches zu vollbringen.
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